Lesung Boualem Sansal

Boualem Sansal liest aus "Harraga" und "Postlagernd: Algier"

„Das Wort ist wie das Wasser. Es wird immer einen Weg finden, um zum Meer zu gelangen“ (B. Sansal, Cicero 15.10.2011)

Im Herbst 2011 wurde der algerische Schriftsteller Boualem Sansal mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Der Preis ehrte ihn als einen leidenschaftlichen Erzähler, der geistreich und mitfühlend die respektvolle Begegnung der Kulturen befördere und der sich zugleich gegen jede Form von doktrinärer Verblendung, Terror und politischer Willkür einsetze. Sansal, 1949 in Tenie el Had geboren und nach der Publikation seines in Frankreich gefeierten Debütromans „Le serment des barbares“ (dt. „Der Schwur der Barbaren“) im Jahr 2001 als Direktor im algerischen Industrieministerium entlassen, steht in besonderer Weise für das Ineinander von Schreiben, Leben und politischem Engagement. Davon zeugen auch die Werke, die er auszugsweise im Literaturhaus vorstellt.

Der Roman „Harraga“ erzählt von den Lebensumständen der Flüchtlinge aus Nordafrika, von der Rolle der Frau in islamisch geprägten Gesellschaften und vom algerischen Befreiungskrieg. Lamia, eine alleinstehende Kinderärztin in den besten Jahren, hat sich mit den trostlosen und miserablen Lebensumständen in Algier arrangiert und ihre Träume und Hoffnungen sind längst verblasst. Als sie auf die 16-Jährige Chérifa trifft, die sich einen Teufel darum schert, was in der arabischen Welt erlaubt ist, gerät ihr angepasstes Leben vollkommen durcheinander und schon bald kommt es zu einem folgenschweren Streit ... Eine bewegende, bei aller Tragik hoffnungsvolle Hommage an die Frauen Algeriens. Die Streitschrift „Postlagernd: Algier“ bezeugt Sansals Vision einer aufgeklärten Weltbevölkerung und von wahrhaftiger Demokratie.  

Die deutschen Auszüge aus "Harraga" liest Jutta Hagemann vom Theater Kiel.

Eintritt 7,- / 4,-

Veranstalter: Literaturhaus SH in Zusammenarbeit mit dem Institut Français / Centre Culturel Français de Kiel

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