Lesung Tomasz Różycki

Tomasz Różycki liest, begleitet von seinem Übersetzer Olaf Kühl, aus dem Poem „Zwölf Stationen"

„März war es, sehr dunkel und tobend, / wie es die Märzen häufig sind in diesem Teil Europas / an der Oder, in der vorzeitig ergrauten Stadt, / die sich Opole nannte, Oppeln auf Deutsch" (Zwölf Stationen)

Ein scheinbar harmloser Besuch bei der Großmutter im schlesischen Oppeln endet für den namenlosen Helden in „Zwölf Stationen" mit einem Auftrag: Er soll die über ganz Polen verstreuten Familienmitglieder aufspüren und mit ihnen in die Heimat zurückkehren, aus der sie nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben wurden. In „Zwölf Stationen" durchwandert der Held nicht nur die polnische Provinz mit ihren skurrilen Bewohnern, sondern verliert sich auch in Erinnerungen an eine polnische Kindheit, in der Ameisen Kriege ausfochten und Großvaters Schrebergarten den Teil eines Labyrinths bildete, in dem »schwarze Schlünder bis heute klafften".

Tomasz Różycki (geb. 1970), vielfach ausgezeichneter Lyriker und Autor rätselhafter, metaphysischer Gedichte, hat ein rhythmisches, warmherziges, aber auch tragikomisches Heldenepos verfasst, wie es heute wohl selten noch geschrieben wird und damit ein modernes Stück Heimatliteratur geschaffen.

Begleitet auf der Lesereise wird Różycki von seinem Übersetzer Olaf Kühl, der für seine Übersetzungen aus dem Polnischen, Russischen und Ukrainischen u.a. mit dem Karl-Dedecius-Preis und dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde und auch als Berater des regierenden Bürgermeisters von Berlin in der Russlandpolitik tätig ist.

Eintritt: 7 Euro, ermäßigt 5 Euro

Veranstalter: Kultur- und Gedenkstätte Ehemalige Synagoge Friedrichstadt
VVk: Tourist-Info, T. 04881 / 93930

 

Diese Veranstaltung gehört zum Projekt

Literatursommer SH
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