Lesung Habib Bektaş

Lesung Habib Bektaş und Präsentation des Sardes Verlags

Der türkischstämmige und für sein Schaffen in Deutschland und der Türkei ausgezeichnete Autor Habib Bektaş liest Lyrik und Prosa und stellt den Sardes Verlag vor, der auch andere türkische Literatur, u.a. von Yüksel Pazarkaya in deutscher Übersetzung verlegt.

Habib Bektaş' Roman "Hamriyanım", für den er in seinem Heimatland mit dem renommierten Milliyet-Literaturpreis ausgezeichnet wurde, erschien im türkischen Orginal bereits vor 20 Jahren. Seine Themen sind jedoch bis heute aktuell geblieben: Bektaş schildert in Deutschland lebende Menschen verschiedenster Nationalitäten, die auf der Suche nach Gemeinschaftlichkeit sind. Sie wollen der Einsamkeit um sich herum entfliehen, wollen Brücken bauen. Aber sie scheitern - ihr Engagement erschöpft sich in Parolen, ihr Denken erstickt in Sprachlosigkeit, ihre Liebe stößt an Grenzen des Egoismus, stirbt an der Unmöglichkeit kulturelle Eigenheiten zu akzeptieren...

Bektaş' jüngstes Prosawerk "Ein Päckchen H" gibt Einblick in den Alltag von jungen drogenabhängigen Menschen. Bektaş, der selbst jahrelang als Streetworker mit Betroffenen gearbeitet hat, weiß wovon er spricht. Seine Sprache ist schonungslos, aber niemals "verrät" er seine jugendlichen "Helden". Mit einem genauen Blick und viel Verständnis für die von der Gesellschaft oft als verloren geglaubte Menschen, erzählt er von ihrem Kampf auf dem schmalen Grad zwischen Leben und Tod, vom Kampf gegen die Sucht und immer wieder vom Scheitern. Bektaş' Geschichten gehen unter die Haut, sie schreien danach, gehört zu werden.

Die Gedichte im Band "Das Gedächtnis der Spiegel" stehen im Zeichen der Liebe; sie leben in einem Land namens Liebe. "Liebe in unseren Zeiten?", höre ich viele fragen. Schließlich leben wir in einer "synthetischen Epoche". Ja, die Zeiten sind nicht echt und die Fälscher bevölkern die Städte. Was bleibt für uns anderes übrig, als Zuflucht in jenem Land namens Liebe zu suchen, das weit hinter den Bergen liegt! Denn dort ist genug Platz für alle Flüchtlinge, vorausgesetzt sie tragen die Liebe in ihren Herzen!

In "Ein Gedicht ohne Widmung" bemächtigt sich Bektaş der Sprache, ohne Rücksicht auf ihre Grenzen: er erfindet Wahrheiten, erträumt Gefühle, erzeugt "radikal zärtliche Gesänge" (Die Zeit).

Habib Bektaş wurde 1951 im türkischen Salihli geboren. In Deutschland lebt und arbeitet er seit 1973. Seine Romane, Kurzgeschichten und Gedichte wurden sowohl in Deutschland als auch in der Türkei publiziert, mehrere seiner Werke im Hörfunk und Theater beider Länder inszeniert. Der Roman "Duft der Schatten" wurde durch den türkischen Regisseur Atıf Yılmaz Verfilmt und ist im deutschen Filmverleih unter dem Titel "Septembersturm" erschienen.

Eintritt 7,- / erm. 4,- (auch bei Kauf in der Türkischen Gemeinde)

In Zusammenarbeit mit der Türkischen Gemeinde SH im Rahmen der Interkulturellen Wochen.

 

 

 

 

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