Abgesagt: Lesung Robert Bober

»Wer einmal die Augen öffnet, kann nicht mehr ruhig schlafen« - Lesung mit dem französischen Autor und Filmregisseur Robert Bober

Eine andere Geschichte von »Jules und Jim«: In einer schlichten Sprache von unerhörter Eindringlichkeit hat der französische Autor und Filmregisseur Robert Bober mit »Wer einmal die Augen öffnet, kann nicht mehr ruhig schlafen« einen Roman geschrieben, in dem die große Geschichte und persönlichste Erinnerungen ineinander laufen: Bernard Appelbaum bekommt eine Statistenrolle in François Truffauts »Jules und Jim« durch dessen Assistenten Robert Bober, der nach dem Krieg sein Betreuer in einem Ferienlager für jüdische Kinder gewesen war. Zwar entfällt die Szene mit Bernard später, der Film greift dennoch tief in sein Leben ein. Denn nach der Kinopremiere erzählt ihm seine Mutter die Geschichte einer anderen Liebe zu dritt, die sie mit seinem Vater Yankel, der nicht aus Auschwitz zurückkam, und Leizer, dem früh verstorbenen Stiefvater, verband. Bernard macht sich auf die Suche nach seinen Ursprüngen in einem von Krieg und Kollaboration gezeichneten Paris. »Es gibt einen Moment«, so Bober, »wo das Schreiben das Erinnern nicht ersetzen, sondern fortsetzen soll.« Wie schon in »Was gibt’s Neues vom Krieg« und »Berg und Beck« hat Bober einen zugleich lebendigen und nostalgischen Roman und ein Buch der Erinnerung geschrieben.

Die deutschen Texte liest der Kieler Schauspieler Tom Keller.

Eintritt: 7,– / 4,–

Veranstalter: Literaturhaus SH in Zusammenarbeit mit dem Centre Culturel Français

Diese Veranstaltung gehört zum Projekt

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