»Immer nach Hause« – Buchvorstellung und Gespräch zur Übersetzung

»Immer nach Hause« – Buchvorstellung und Gespräch zur Übersetzung
© privat

Karen Nölle und Christopher Ecker stellen »Immer nach Hause«, das Hauptwerk der amerikanischen Autorin Ursula K. Le Guin, vor

Am 22. Januar 2018 verstarb die Science-Fiction- und Fantasy-Autorin Ursula K. Le Guin. Ihr Werk erhob das lange verpönte Genre des Science-Fiction zur philosophischen Hochliteratur. Und verlieh ihm feministische Kraft. Im vergangenen Jahr erschien nun ihr bereits 1985 veröffentlichtes Werk »Immer nach Hause« erstmals auf Deutsch. Es entwirft das Bild einer postapokalyptischen Zukunft nach der Klimakatastrophe, in der die Menschen nun versuchen, in Einklang mit Tieren und Natur zu leben. Christopher Ecker spricht mit der Übersetzerin Karen Nölle und dem Verleger Hannes Riffel über Le Guins Literatur, feministische Science-Fiction, die visionäre Kraft des Erzählens und die Notwendigkeit von Utopien sowie darüber, was es heißt, den Entwurf einer ganzen Gesellschaft, die es noch nicht gibt und über die es nur Fragmentarisches zu lesen gibt, ins Deutsche zu übersetzen. Wie (er)findet man die Begriffe für neue Einrichtungen, Wissenschaften, Lebensweisen, Rituale? Wie schreibt man Geschichten (nach), die nach ganz anderen Vorstellungen vom Erzählen funktionieren als die uns bekannte Literatur? »Immer nach Hause« wurde zu dritt in Gemeinschaftsarbeit übersetzt, von Matthias Fersterer, Karen Nölle und Helmut W. Pesch, in einem Prozess permanenten Austauschs über zwei Jahre hinweg. 

Mehr zum Buch: Die Kesh, Nachfahren der Überlebenden einer Katastrophe, durch die halb Kalifornien im Meer versunken ist, leben im Tal der Na, einem Napa Valley der Zukunft. Sie verfügen über hochentwickelte Technologie, nutzen diese aber nur insoweit, wie sie ihrer bescheidenen Art zu leben und zu wirtschaften dient.
Mehr als alles andere zählen bei ihnen der Respekt für das Miteinander von Tier und Mensch und ein wohlüberlegter, sorgsamer Umgang mit der Erde. Die Hinterlassenschaft einer Wirtschaftsform, die zur Zerstörung der Zivilisation geführt hat, verfolgt die Kesh jedoch weiter; ganze Gebiete sind kontaminiert, vieles leidet an genetischen Veränderungen. Die Frage nach gedeihlichen Lebensweisen durchzieht alles, was sie tun und denken. (© Carcosa Verlag)

Karen Nölle lebt als Literaturübersetzerin, freie Lektorin und Autorin in der holsteinischen Schweiz. Sie übersetzt aus dem Englischen, fast nur Belletristik, fast immer von Autorinnen, darunter Annie Dillard, Ursula K. Le Guin, Doris Lessing und Alice Munro. Sie ist Mitbegründerin der Sommerakademie der Bücherfrauen auf Sylt, seit 2019 Präsidentin des Freundeskreises zur Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen und hatte im Wintersemester 2022/23 die August-Wilhelm-Schlegel Gastprofessur für Poetik der Übersetzung an der FU Berlin inne.

 

Eintritt: 12,- / erm. 8,- €

Veranstalter: Literaturhaus Schleswig-Holstein / Weltlesebühne e.V.

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