Lesung Alvydas Šlepikas

"Mein Name ist Maryte" - der litauische Schriftsteller Alvydas Šlepikas liest zusammen mit seinem Übersetzer Markus Roduner aus seinem preisgekrönten Roman

Einer beginnt den Krieg, einer geht als Sieger hervor, Witwen und Kinder aber zählen stets zu den Verlierern. Der Zweite Weltkrieg fand ein Ende, sie haben ihn verloren, denn die Gefallenen waren ihre Väter, die Witwen ihre Mütter. Die Welt war voller Wut und ermattet. Und sie – nur Kinder. Wolfskinder.
Alvydas Šlepikas’ Roman »Mein Name ist Maryte« erzählt in berührender Weise die lange in Vergessenheit geratene Geschichte ostpreußischer Kinder nach dem Zweiten Weltkrieg, nach dem Einmarsch der Roten Armee. Von Hunger und materieller Not getrieben, gingen sie über die Memel nach Litauen, um dort bei Bauern um Essen und Obdach zu betteln oder auch bei diesen für Brot und Unterkunft zu arbeiten. Der Roman beruht auf langen Gesprächen des Autors mit diesen Wolfskindern, von denen nicht wenige von litauischen Familien großgezogen wurden und einige bis heute im Land leben. Ein Buch über Liebe, Mitgefühl und Erinnerung.
Begleitet wird der Autor an diesem Abend von seinem deutschen Übersetzer Markus Roduner.

Alvydas Šlepikas (* 1966) studierte am Staatlichen Konservatorium (heute Musik-Akademie) Schauspiel (bis 1992) und Regie (bis 1994). Er lebt in Vilnius und arbeitet als Regisseur und Drehbuchautor für Kino- und Fernsehfilme sowie TV-Serien. Sein Roman "Mein  Name ist Maryt?" (2012) wurde mehrfach ausgezeichnet, insbesondere als "Buch des Jahres 2012 in Litauen".

Eintritt: 5,- / 3,-

Veranstalter: Literaturhaus S-H in Kooperation mit der Botschaft der Republik Litauen und dem Mitteldeutschen Verlag