Lesung Amir Hassan Cheheltan

Der iranische Autor Amir Hassan Cheheltan liest aus seinen beiden im Herbst erscheinenden Romanen "Iranische Dämmerung" und "Der Kalligraph von Isfahan"

Die deutschen Texte liest Nils Aulike, während der Veranstaltung übersetzt Arash Guitoo.

Eindrücklich wird in "Iranische Dämmerung" das kulturelle und politische Leben der Schahzeit im Kontrast zur Umsturzsituation des Jahres 1979 beschrieben: das einstige Theaterleben Teherans, seine Cafés der Intellektuellen, das traditionelle Leben in den Stadtvierteln. Im Februar 2007 wurde »Iranische Dämmerung« zum besten Roman des Jahres in Iran gekürt. Doch hat Cheheltan in einem Protestschreiben an die Zensurbehörde wegen der Kürzungen und Streichungen, auch der erotischen Darstellungen, diese Auszeichnung abgelehnt. Die nun vorgestellte Fassung ist daher nach 10 Jahren die erste vom Autor autorisierte vollständige Ausgabe.
In seinem Roman „Der Kalligraph von Isfahan“ erzählt Amir Hassan Cheheltan von Isfahan im Jahre 1722, von Überleben, verbotener Liebe und Flucht, von Krieg und Hunger und vom Zusammenprall verschiedener religiöser Kulturen, vom ewigen Kampf fundamentalistischer Asketen gegen Wein, Musik und Tanz, Poesie und deren Wahrheit.

Amir Hassan Cheheltan (*1956) lebt nach langen Jahren im Ausland wieder in seiner Geburtsstadt Teheran. Er veröffentlichte bislang neben einem Drehbuch zahlreiche Romane und Erzählbände, die in beständiger Auseinandersetzung mit den Zensurbehörden verschiedene Verbote und Neuerscheinungen erlebten. In seinen Werken thematisiert er das alltägliche Leben und Überleben im Iran vor dem Hintergrund der wechselhaften Landesgeschichte und dem Zusammenspiel von Religion, Staat und Moderne. 

Einen aktuellen Artikel von Amir Hassan Cheheltan über das Leben im Iran können Sie auf FAZ.net lesen.

Eintritt: 7,- / 4,-

Veranstalter: Literaturhaus Schleswig-Holstein / Seminar für Orientalistik der CAU Kiel