"Goethe und die Antike: Römische Elegien"

"Goethe und die Antike: Römische Elegien" - Lesung mit dem Kieler Rezitator Gerd Erdmann

Nach einer kurzen Einführung von Malte Denkert, Vorsitzender der Goethe Gesellschaft Kiel, liest der Altphilologe und Rezitator Gerd Erdmann aus Goethes Gedichtzyklus „Römische Elegien“.

Inspiriert von der antiken römischen Liebeselegie (Catull, Tibull, Properz und Ovid) greift Goethe in seinem ersten Gedichtzyklus »Römische Elegien« (1788/90) deren Form, Motive der Mythologie und Tonfall auf, um sowohl sein eigenes Rom-Erlebnis als auch die frisch aufkeimende Liebe zu Christiane Vulpius dichterisch so zu verarbeiten, daß Tradition und Innovation, Form und Erleben miteinander verschmelzen. Die »Römische Elegien« sind ein Zeugnis der persönlichen ‚Befreiung’ Goethes aus der Enge deutscher Verhältnisse. Wie schon im palindromischen Wortspiel »Roma – Amor« angedeutet, spiegeln die Elegien Goethes Erfahrungen sowohl der Antike wie auch des römischen Volkslebens, des befreienden mediterranen Lebensstils voll Genuß und sinnlicher Erfüllung wider. So es ist nicht der Liebesschmerz, sondern der Abschiedsschmerz von Rom, der Goethe tiefe Trauer bereitet. Während Friedrich Schiller das Werk aufs Höchste lobte und in seinen »Horen« publizierte, löste die Freizügigkeit der »Erotica Romana« bei den Zeitgenossen jedoch einen veritablen Skandal aus.

Eine Gastveranstaltung der Goethe-Gesellschaft in Kiel e.V.

 

Diese Veranstaltung gehört zum Projekt

Gastveranstaltungen
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