Pressemitteilungen des Literaturhauses SH
23. Europäisches Festival des Debütromans / 23. Festival Européen du Premier Roman vom 22. bis 25. Mai 2025
Zum 23. Mal laden das Literaturhaus Schleswig-Holstein und das Institut Français de Kiel dazu ein, europäische Stimmen junger Romanprosa zu erleben. Vom 22. bis zum 25. Mai 2024 wird das Festival in Schleswig-Holstein stattfinden. 13 Autor*innen aus 13 verschiedenen Ländern kommen gemeinsam mit Vertreter*innen ihres Verlags und anderen Literaturschaffenden im Nordkolleg Rendsburg und im Literaturhaus SH in Kiel zusammen, um ihre noch nicht übersetzten Romanerstlinge zu präsentieren, um sie zu diskutieren und sie für Übersetzungen zu empfehlen. Wir freuen uns sehr, in diesem Jahr erstmals die Slowakei unter den teilnehmenden Ländern begrüßen zu können, die das Festival um eine weitere europäische literarische Stimme bereichert.
Die Fachtagung und das öffentliche Lesefest als Highlight bieten den Festivalteilnehmer*innen ein Forum des Austausches über Literatur, Sprache und Wege des literarischen Transfers in Europa.
Teilnehmende Länder und Autor*innen 2025 sind:
Dänemark: Inger Smærup Sørensen »Dødsbo« (Forlaget Grif)
Deutschland: Annegret Liepold »Unter Grund« (Blessing)
Finnland: Linnea Kuuluvainen »Metsän peitto« (Gummerus)
Frankreich: Rémi Baille »Les enfants de la crique« (Le bruit du monde)
Italien: Edoardo Vitale »Gli straordinari« (Mondadori)
Niederlande: Rinske Bouwman »Een soort eelt« (Uitgeverij Orlando)
Norwegen: Karoline Divna Mirković »Divnas bok« (Forlaget Oktober)
Österreich: Verena Dolovai »Dorf ohne Franz« (Septime)
Polen: Jul Łyskawa »Prawdziwa historia Jeffreya Watersa i jego ojców« (Wydawnictwo Czarne)
Schweiz: Nora Osagiobare »Daily Soap« (Kein & Aber)
Slowakei: Katarína Vargová »Severné more« (Lindeni)
Slowenien: Liu Zakrajšek »Zajtrk prvakinj« (LUD Literatura)
Tschechien: Jonáš Zbořil »Flora« (Paseka)
Das Publikum ist eingeladen beim Lesefest am 24.05.2025 die Romane in Originalsprache, gelesen von den Autor*innen, und in deutschen Probeübersetzungen, gelesen von Jule Nero und Nils Aulike, kennenzulernen. Das Lesefest beginnt um 17:00 Uhr und endet gegen 22:00 Uhr. Für Bewirtung während des Lesefestes ist gesorgt.
Literaturhaus Schleswig Holstein vergibt Literaturpreis »Junge Prosa Schleswig-Holstein«
Arne Suttkus erhält den Preis »Junge Prosa Schleswig-Holstein«. Die Preisverleihung findet statt am 7. Mai 2025 im Literaturhaus Schleswig-Holstein.
Das Literaturhaus Schleswig-Holstein hat, in Kooperation mit dem Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, das Förderprojekt »Junge Prosa Schleswig-Holstein« aus der Taufe gehoben, mit dem Ziel, junge Schriftsteller*innen, die zwar einerseits bereits erste Schritte auf dem Literaturmarkt unternommen, andererseits aber das Alter von 35 Jahren nicht überschritten haben sollten, in ihrer weiteren Professionalisierung zu unterstützen. Es wurden zwei Workshops durchgeführt – mit Beratung zu den Texten und zum Literaturmarkt –, es entstand eine Publikation, und es findet eine öffentliche Lesung statt. Nach Abschluss der Workshops wurden die Texte durch eine externe Fach-Jury gesichtet, die sich für den Text »Morgengymnastik auf Papier« von Arne Suttkus entschied. Außerdem ausgewählt wurden Texte von Prosper Schlanderer (Tönning), Anya Schulz (Lübeck), Selina Seemann (Kiel), Tim Tensfeld (Trittau) und Jann Wattjes (Kiel). Auch sie werden am 7. Mai 2025 aus ihren Werken lesen. An diesem Abend wird außerdem die entstandene Anthologie vorgestellt.
Der Preisträger Arne Suttkus, geboren 1991, wuchs im Dänischen Wohld auf und studierte Geschichte und Skandinavistik in Kiel. Neben verschiedenen Aufsätzen und Essays zu Themen der Kultur-, Literatur-, Sozial- und Umweltgeschichte des europäischen Nordens veröffentlichte er 2021 das Buch »Theaterstadt Schleswig von 1945 bis 1950. Zwischen Tradition und Neubeginn«. Im Jahr 2014 gründete er in Kiel die Lesebühne LitSession. Er war Finalist von »Neue Prosa Schleswig-Holstein 2022/23«, ferner erschienen Lyrik und Kurzprosa in den »Kieler Nachrichten« sowie in der Anthologie »Neue Prosa 5«. Sein Debütroman »Die Romantik soll mir mal im Mondschein begegnen« erschien im Herbst 2024.
Der Preis wurde ermöglicht durch das Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur Schleswig-Holstein sowie den privaten Förderer Dr. Norbert Klause.
HEINZ JANISCH ERHÄLT DIE 27. KIELER LILIENCRON-DOZENTUR FÜR LYRIK
Heinz Janisch, österreichischer Kinder- und Jugendbuchautor, dessen Gedichte bereits in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden, übernimmt die Kieler Liliencron-Dozentur 2025.
Die seit 1997 gemeinsam vom Literaturhaus Schleswig-Holstein und dem Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel vergebene Dozentur für Poetik wird damit erstmals an einen Kindergedicht-Autor verliehen.
In seinem lyrischen Werk, das auch unter Erwachsenen begeisterte Leser*innen findet, widmet sich Heinz Janisch facettenreich und in poetischer Weise zentralen Themen aus der kindlichen Lebenswelt und öffnet phantasievoll neue Welten.
»Heinz Janisch ist ein Brückenkopf, der zwischen der kinderlyrischen Nachkriegs-Generation von James Krüss, Josef Guggenmos und Christine Nöstlinger und den jüngeren Stimmen steht, welche die Kinderlyrik in den letzten Jahren beleben. Diese Kinderlyrik-Szene hat Heinz Janisch viel zu verdanken, denn er hat die Kinderlyrik von allerlei lautem Piffpaffpuff, von Zeigefinger und von Muff befreit. Heinz Janischs Poesie führt wie eine Fahrradschnellstraße ins Reich der Phantasie!« (Arne Rautenberg, Jurymitglied der Kieler Liliencron-Dozentur)
Heinz Janisch, 1960 in Güssing im Burgenland geboren, studierte Germanistik und Publizistik in Wien, wo er heute auch lebt. Seit 1982 arbeitet er beim ORF-Hörfunk und gestaltet und moderiert Hörfunksendungen. Er schreibt sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Für seine Bücher wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Bologna Ragazzi Award und dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis. 2024 wurde er mit dem internationalen Hans-Christian- Andersen-Preis ausgezeichnet und damit für sein Lebenswerk geehrt.
Die dreiteilige Poetik-Dozentur, bestehend aus Lesung, Werkstattgespräch und Poetik-Vorlesung, findet am 27. und 28. Januar 2025 im Literaturhaus Kiel sowie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel statt.
Im Rahmen der Kieler Liliencron-Dozentur 2025 wird außerdem zum zweiten Mal der Liliencron-Nachwuchspreis für Lyrik aus Schleswig-Holstein verliehen. Der Preis wird im Rahmen eines Projektseminars des Instituts für Neuere Deutsche Literatur und Medien der CAU Kiel vergeben, der*die Preisträger*in wird Anfang Januar 2025 bekannt gegeben.
»Textflimmern«: Erster Nachwuchsdramatiker*innen-Preis geht an
Simone Saftig mit dem Stück »Modern Mermates«
»Modern Mermates« der jungen Dramatikerin Simone Saftig ist das Siegerstück von »Textflimmern«, dem erstmalig verliehenen Dramatiker*innen-Preis von Theater Kiel und Literaturhaus Schleswig-Holstein. In einer feierlichen Matinee im Foyer des Schauspielhauses am Sonntag, 14. Juli um 12.00 Uhr wird der mit 7.000 € dotierte und mit einer Uraufführung im Studio des Schauspielhauses verbundene Preis von Generalintendant Daniel Karasek überreicht. Dramatikerin und Jury-Mitglied Caren Jeß wird die Laudatio halten, Mitglieder des Schauspielensembles lesen aus dem Gewinnerstück.
Das Stückexposé wurde aus über 50 Einsendungen von einer Jury aus Caren Jeß, Britta Lange (Literaturhaus Schleswig-Holstein), Ruth Bender (Kieler Nachrichten) sowie Tristan Benzmüller und Jens Paulsen (Theater Kiel) ausgewählt. Es spielt auf überraschende, überzeugende und amüsante Weise mit dem Wettbewerbs-Thema Klimawandel: Zwei Meerjungfrauen haben die mit ihnen verbundenen Rollenzuweisungen und -klischees ebenso satt wie die Verschmutzung der Meere, klagen die Menschheit an
und werden nach dem Scheitern des Gerichtsprozesses zu – leider ebenso erfolglosen – Ökoterroristinnen.
»Simone Saftigs Mermates sind die dramatische Fusion aus Mythologie und Popkultur. Dieser Text strotzt vor Humor und überzeugt vor allem durch etwas, was wir uns normalerweise vom Publikum wünschen: Neugierde«, schreibt Caren Jeß in der Begründung der Jury.
Simone Saftig, 1993 in Dortmund geboren, arbeitet als Literaturwissenschaftlerin, Kulturjournalistin und freie Autorin. 2019
erhielt sie für ihre Kurzgeschichte »Raufaserblues« den »LesArt. Preis der jungen Literatur«. Ihr Debütstück »Talent Pool« wurde im September 2023 in der Theaterfabrik Düsseldorf uraufgeführt. Im Herbst 2024 folgt ihr zweites Stück »brüh im lichte dieses glanzes« und im Januar 2025 »Modern Mermates« am Theater Kiel (Regie: Johannes Ender).
Textflimmern wird ermöglicht durch den dem Theater Kiel verliehenen Kulturpreis der Berenberg Bank Stiftung von 1990.
